Nochmals neues von der Telefon – Mehrwertdienste – Mafia


Ein weiterer Fall – aufgetaucht am 03.12.2005 – belegt, dass es keine wirksamen Maßnahmen gegen den Missbrauch der ach so tollen Mehrwertdienste-Rufnummern gibt.
Die Abzocke mit 0190 – Rufnummern geht fröhlich weiter …Mit dem Wortlaut…

EINE SPRACHNACHRICHT WURDE FUER SIE
HINTERLEGT. Zum Abhoeren rufen
Sie bitte 01908/18791 an und
geben folgende Chiffre-Nr. xxxxxx ein.
E1.86/M

… wurde wieder SMS-Spam auf ein Handy versendet, dass über E-Plus vertraglich gebunden ist.
Die Chiffrenummer wurde zur Sicherheit mit „xxxxxx“ verschleiert, um den Spammern nicht zuviele Hinweise zu geben. Schließlich wäre denkbar, dass mit dieser Chiffre-Nummer eine Zuordnung zur Zielrufnummer erfolgt.
Wieder erscheint der Hinweis auf die Gebühren kryptisch und kann nur beim Durchblättern der Nachricht gesehen werden. Das bemerkenswerte ist, dass nach Auskunft der Bundesnetzagentur wieder die Firma ID Net GmbH Mieter der oben angegebenen Rufnummer ist, die selbst im Hause der in Hamburg angesiedelten freenet.de AG residiert.
Im Artikel „Die Mafia der Mehrwerttelefondienste in Europa“ wurde bereits darüber berichtet, wobei die im Artikel angegebene Sonderdiensterufnummer bis heute laut Bundesnetzagentur nicht gesperrt ist. Hier stellt sich allerdings die Frage, innerhalb welcher Fristen E-Plus reagieren muss bzw. die Bundesnetzagentur reagieren kann. E-Plus wurde im Fall der ID Net GmbH bereits am 13.11.2005 mit folgendem Wortlaut per E-Mail informiert:

Heute gegen 21:41 wurde mir über Ihren Dienst folgende Nachricht überstellt:
– von: +38765649332
– EINE SPRACHNACHRICHT WURDE FUER SIE HINTERLEGT. Zum Abhoeren rufen Sie – bitte O19O8/20415 an und geben folgende Chiffre-Nr. 227432 ein.


– E1.86/M
Bei dem Mehrwertdienst, der hinter dieser Rückrufnummer verborgen ist, handelt es sich offensichtlich um:
ID Net GmbH
Deelbögenkamp 4c
22297 Hamburg
Es handelt sich klar um Spam per SMS, den ich hiermit zur Anzeige bringen will.

E-Plus wurde nach dieser E-Mail zusätzlich über die Kundenhotline informiert.
Gefallen lassen muss sich E-Plus allerdings den Vorwurf, nicht genügend gegen diese Form der Abzocke zu unternehmen. E-Plus hat vielleicht den Missbrauch der Sonderrufnummer 818791 angezeigt, gegen den Absender scheint E-Plus allerdings nichts unternommen zu haben.
Wie kann es anders sein, dass nun in einem zweiten dokumentierten Fall ein im Ausland sitzender Trickbetrüger von der Rufnummer +38765649332 aus operiert und hier in Deutschland nichts gegen den Spammer unternommen wird.
Im Zeitalter der Überwachung, Rufnummernfilterei und abonnierbarer Fangschaltungen hätte E-Plus sicherlich längst die Übermittlung von SMS seitens dieser in Bosnien-Herzegowina sitzenden Betrüger sperren können.
Hier sei denn auch die Frage an E-Plus erlaubt:
KÖNNT IHR NICHT ODER WOLLT IHR NICHT?
E-Plus beantwortet die Frage nach Maßnahmen wie folgt:

E-Plus ermöglicht die Übertragung von SMS, hat jedoch weder auf deren Inhalt Einfluss noch auf die Kosten und den Umfang.
Von der von Ihnen genannten SMS distanzieren wir uns ausdrücklich. Sie können sicher sein, dass Informations-SMS von E-Plus niemals Kunden auffordern, gebührenpflichtige Dienste anzuwählen. Allerdings dürfen wir auch keine Teilnehmer von der Nachrichtenübermittlung ausschließen.
Um künftig vor unerwünschter Post sicher zu sein, haben Sie die Möglichkeit sich im Internet
in die Deutschen Robinsonlisten (www.sms-robinsonlist.de) einzutragen. Die den Verbänden
angeschlossenen Marketingunternehmen streichen Sie dann aus ihrer Mailliste.

So, so. Kennen denn die in Bosnien-Herzegowina schon unsere Robinson-Liste? Und wieso kann der Kunde eine Rufnummernsperre im Festnetz einrichten und nicht bestimmte Rufnummernblöcke sperren lassen?
Update:
Am 11.12.2005 berichtet nun auch Sat1 über die Machenschaften der Handy-Spammer, besucht dabei zur Freude einiger eine bekannte Adresse in Hamburg.
Bei Nachfragen am Telefon zuvor, wer denn nun verantwortlicher Mitarbeiter für eine Beschwerdeannahme beim Handy-Spammer sei, erhielten die Journalisten lediglich billige Ausreden im Stile: „Ich bin hier nur eine Aushilfskraft, habe keine Ahnung und weiss auch nicht, wer mein Gehalt zahlt …“.
Eine Genugtuung für diejenigen, die erlebt haben, wie der Verantwortliche persönlich vom Kamerateam gestellt, nur hohles Gestammel von sich geben konnte. Auf einem vor der Kamera gezeigten Dokument war der Name der verantwortlichen Spammer-Firma unkenntlich dargestellt worden, doch die Anschrift war nicht verschleiert: Deelbögenkamp 4 C in Hamburg.
Die vor der Kamera gezeigten SMS glichen genau den in unserem Artikel wie in diesem Blog enthaltenen Nachrichtentexten, womit es demnach mehr als wahrscheinlich ist, dass die ID Net GmbH dahinter steckt.

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