Immer schön in die Fresse!

Die mit dem Namen Hartz verbundenen Gesetze schienen so manchem noch nicht schlimm genug. All die negativen Effekte der neuen „Sozial“-Gesetzgebung scheinen noch nicht ausreichend verheerend.
Dabei ist noch gar nicht so genau zu erkennen was für desaströse Folgen die neue Gesetzgebung einmal haben wird.
Immer wieder wird neu nachgelegt und fast immer zu Ungunsten der ohnehin schon Gebeutelten.
Frei nach dem Motto „Immer schön in die Fresse“ geht es munter weiter jenen an den Kragen, die bereits so viel verloren haben und die bereits frustriert sind.
Weder sozialer Friede noch Einheit werden auf diese Weise gefördert, da helfen auch die zuckersüßen „Du bist Deutschland“-Kampagnen nichts.
Als positiv wird so manchem erscheinen, dass der Regelsatz Ost auf Westniveau angehoben werden soll. Was den Beziehern des ALGII im Osten der Republik sicherlich gelegen kommt wird jedoch ganz sicher nicht dazu beitragen die Teilung Deutschlands in den Köpfen vieler Menschen aufzuheben. Ganz im Gegenteil. Wohl eher werden sich Bezieher des Arbeitslosengeldes II fragen wo hier die Gerechtigkeit bleibt, wenn der Nachbar aus den neueren Bundesländern bei geringeren Unkosten nun mehr Geld bekommen soll als vorher während man als Bewohner eines älteren Bundeslandes bei höheren Unkosten auf dem gleichen Satz bleibt.
Hier wird sozialer Friede massiv gefährdet.
In Ost wie West wird es jedoch unangenehm auffallen, dass Langzeitarbeitslose unter 25 Jahren damit rechnen müssen, dass sie keine eigene Wohnung mehr finanziert bekommen.
Moniert wird von seiten der Regierungsparteien, dass zu häufig arbeitslose Kinder noch schnell aus der elterlichen Gemeinschaft ausgezogen seien um mehr Leistungen zu erhalten.
Dass jedoch auf der anderen Seite genau jene harte Regelung bezüglich der Bedarfsgemeinschaften dafür gesorgt hat, dass man in seiner Not eben die Kinder schnell auf eigene Füße stellen musste weil die Bezüge einer Arbeitslosen Elternbedarfsgemeinschaft nicht ausreichen um auch noch ein erwachsenes Kind mit zu versorgen hat man dabei wohl bereitwillig übersehen.
Ost- wie Westbürger wird ebenfalls hart treffen, dass die Hinzuzahlungen für eine monatliche Arbeitsrente, die im AlG II enthalten sind fast um die Hälfte gestrichen werden. Auch wenn man das zunächst nicht schmerzhaft spürt, so wird das spätestens dann auffallen, wenn die ALGII-Bezieher in die Rente übergehen.
Hart muten auch die Pläne für einen reformierten Unterhaltsrückgriff an. Hat sich die Bundesagentur das Unterhaltsgeld für Menschen unter 25 Jahren von den Eltern zurückgefordert sofern diese „Kinder“ keine abgeschlossene Berufsausbildung hatten, so soll Unterhaltsrückgriff nun gegenüber allen unter 25jährigen erfolgen egal ob sie nun eine abgeschlossene Berufsausbildung hatten oder nicht.
Wieder einmal mehr drischt man auf jene ein, die es nicht haben.
Wieder einmal mehr entfernt sich dieser Staat von einem beträchtlichen Teil seiner Bürger.
Wieder einmal mehr verhält sich dieser Staat verantwortungslos.

Das könnte dich auch interessieren …

6 Antworten

  1. holo sagt:

    Was mir stinkt: Die Lebenshaltungskosten gehören an die Region angepasst. Dass die Mauer aus den Köpfen nicht verschwindet, das ist eine Mitschuld der Regierungen. Ob ich bei LIDL oder ALDI im Westteil oder im Ostteil Berlins kaufen gehe – die Lebenshaltungskosten nehmen sich nichts. Es gibt teure aber auch günstige Bezirke – schon lange kein Ost und West. Hier heisst es: Entscheide dich für die richtige Straßenseite, und du bekommst etwas mehr ALG 2.
    Und diese Ost-West-Schei*e – das muss ich mal los werden – widert mich an. Welche Idioten haben es noch nicht begriffen? Es sind nicht „die da im Westen“, es sind die Schwaben, denen man dieses oder jenes an Eigenschaften zuschreibt. Und den Schwaben mit einem Franken oder Saarländer in einen Topf schmeissen? Den Meckpom mit dem Thüringer oder dem Sachsen in einen Topf werfen? Schwachfug. Jede Region hat ihren Charakter – es kann doch nicht so schwer sein, das sollte sogar ein Politiker oder ein Verwaltungsangestellter begreifen können. Dieser Ost-West-Mist zieht sich durch sämtliche Bereiche – auch in der Wirtschaft.
    Vielleicht wird es Zeit, diese Art von Semitismus unter Strafe zu stellen?

  2. forcemagick sagt:

    nun ja… mag sein, dass die unterschiede zwischen ost und west gar nicht mal so gravierend sind, doch eben dieser eindruck wird ja immer wieder aufrecht erhalten.
    entweder gibt es geringere nebenkosten im osten und deswegen geringere löhne oder es gibt bei gleichem lohnniveau die gleichen nebenkosten wie im rest der republik.
    es ist schwer zu verstehen weshalb einmal niedrigere löhne möglich sind mit der begründung das preisniveau sei ja niedriger während andererseits im falle von algII das preisniveau ja ohnehin nicht gravierend anders sei als im westen und somit eine angleichung des bezugssatzes zu vertreten sei.
    entweder oder.
    entweder gibt es keine unterschiede im niveau der nebenkosten, dann wären auch das lohnniveau endgültig anzugleichen oder es gibt sowas eben doch.
    holos kommentar macht mich neugierig.. wie ist es denn tatsächlich?
    meine alltagserfahrung zeigt mir, dass es durchaus lohnend sein kann ein paar kilometer weiter zu fahren über die ehemalige grenze um dort seinen grosseinkauf zu machen…
    allerdings ist das noch nicht sonderlich repräsentativ… vielleicht liegt es einfach am kaufhaus, dass es so im westen nicht zu geben scheint.
    es ist richtig… der „ost-west“-mist zieht sich durch alle bereiche… die trennung ist ganz offensichtlich und es würde endlich zeit diese trennung zu beseitigen.
    es kann nicht sein, dass in einem land zwei so gänzlich unterschiedliche würstchen gebraten werden.
    im prinzip haben wir das ja auch bei den renten wo man ja schon überlegt ob man nicht einzelne berufsgruppen von der renteneintrittsaltererhöhung ausnimmt oder wie oder was.. oder dann doch nicht..
    es herrscht immer mehr das chaos der ausnahmen in deutschland.
    unser ganzes steuersystem ist nichts anderes als ein gewirr aus ausnahmeregeln, die irgendjemandem nutzen und indirekt anderen wieder schaden weil diejenigen, die die ausnahmen ausnutzen können im verhältnis zu wenig steuern zahlen und man es sich wieder von denen holt, die nicht priveligiert sind mit steuerberatern und ausnahmegelegenheiten.
    wen verarscht man hier?

  3. vonderOder sagt:

    ich lese imme was von geringen Nebenkosten. meint ihr wirklich Wasserpreise, Heizkosten etc. sind im Osten geringer?

  4. forcemagick sagt:

    naja ich lass mich ja gern eines besseren belehren, aber wenn einerseits und ja tatsächlich argumentiert wird man müsse weniger löhne zahlen weil das kostenniveau niedriger sei dann gehe ich davon aus…
    ich hab jetzt allerdings von zwei seiten gehört, dass es so wohl nicht ist…
    dann aber muss ja aber noch viel mehr schief laufen in unserem staate, wenn etwa beamte weniger bekommen weil sie im osten arbeiten als im westen.

  5. samhain sagt:

    huhu force, fall‘ doch nicht auf diese ost/west schiene rein. mittlerweile (schon etliche jahre) haben die leute im osten dieselben lebenshaltungskosten wie im westen. den (viel zu niedrigen) satz endlich auf einen level zu bringen, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, das, wie schon angesprochen, die selbständigkeit in diesem land frühestens mit 25 beginnt, sollte man das „pech“ haben, keinen job/ausbildungsplatz zu finden. man könnte es auch die offensichtliche infantilisierung großer teile der gesellschaft nennen. so werden systemimmanente „probleme“ individualisiert. davon, das es längst keine arbeit/ausbildungsplätze für alle mehr gibt, wegen erhöhter produktivität auch gar nicht nötig sind- kein wort. pure verarschung, die, wie vieles andere nur funktioniert, weil man die dinge nicht in ihrer gesamtheit sieht/sehen soll.

  6. Tobias sagt:

    die Lebenshaltungskosten sind die selben, natürlich gibt es Regionen Beispielsweise München in denen Die Lebenshaltungskosten höher sind aber das hat nichts mit Ost und West zu tun, außerdem nehmen wir als Bsp. die Stadtwerke Leipzig die mit die teuersten Strompreise Deutschlands haben, aber den Bundestag mit Strom versorgen weil sie dort die billigsten waren naja irgendeiner muß es ja bezahlen 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.