LKW-Maut, Bewegungsprofile und Verbrecherjagd

Nach der Ermordung einer Kasseler Schülerin Anfang Juli werden wieder einmal Stimmen laut die fordern die Daten des LKW Maut Systems zur Aufklärung von Verbrechen zu nutzen.Bereits im November 2005 forderte forderte Wolfgang Schäuble die Freigabe der Mautdaten an die Ermittlungsbehörden. Zum Glück ist das nicht so einfach, da dafür einige Gesetzesänderungen und weitere technische Maßnahmen notwendig wären.
Interessant zu wissen ist es auch, daß momentan erstmal alle Fahrzeuge von den Mautbrücken aus fotografiert und die Informationen auf einen Server übermittelt werden. Dort werden die Daten gelöscht wenn das Foto nur einen PKW zeigt.
Auch sind z.Zt. wohl nur ca. 10% der Mautbrücken überhaupt aktiv geschaltet. Wenn ich mich hier in und um Berlin herum umschaue dürften gar nicht viele Mautdaten erfasst werden. Sollte man wirklich den Verkehr flächendeckend überwachung und protokollieren wollen, so müssen ein paar mehr Server her – wobei bei der Telekommunikationsüberwachung hat es ja auch geklappt – alles wird lückenlos mitgeschnüffelt.
Nun möchten einige Leute im Innenministerium anscheinend auch die totale Verkehrsüberwachung. Die feuchten Träume des Innenministers könnten so aussehen:

Mautbrücken vor und nach jeder Autobahnausfahrt. Die jetzt schon mit erfassten PKW Daten werden nicht mehr gelöscht, sondern ebenfalls gespeichert. Die Daten werden für 1 Jahr vorgehalten und erst danach gelöscht. Durch Eingabe eines PKW Kennzeichens bekommt man sowohl die letzte Postition als auch saämtliche Fahrten des letzten Jahres. Was nun noch fehlt ist die Überwachung auf Landstrassen – evtl. sollte man dort auch eine Maut einführen?

Straftaten, gerade perverse Morde an jungen Frauen und Kindern, werde gerne von Hardlinern genutzt um Stimmung für zusätzliche Überwachungsmaßnahmen zu machen – natürlich will auch ich, daß erbrechen aufgeklärt werden, aber bitte doch nicht auf Kosten unserer Freiheit.

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