Der Nieplitzdamm
Schon im Jahr 2004 gab es bereits Bestrebungen den Verlauf der Nieplitz im Bereich der Steinmühlenstrasse zu ändern – danach geriet das Thema wieder in Vergessenheit.
Umso erstaunter war ich, als am 20. Juli 2007 in der MAZ las:
Die Tage des idyllisch gelegenen Nieplitzteiches an der einstigen Steinmühle scheinen gezählt zu sein.
Zumindest hat der Gewässerunterhaltungsverband „Nieplitz“ (GUV) offenbar nun eine Variante favorisiert, mit der das Flüsschen auf einem Teilstück in seine alte Senke in den Böllrichwiesen umgeleitet werden könnte. Nötig sei dies, um den maroden Damm zu entlasten und die Häuser der Anlieger vor möglichen Hochwasserschäden zu bewahren. Das geht aus einer Beratung mit Anliegern und Grundstückseigentümern im Bereich der südlichen Steinmühlenstraße hervor.
Ich hoffe, dass der Damm durch diese Massnahmen nicht vollständig versandet und verfällt. Imerhin hat er eine Interessante Geschichte aufzuweisen:
Die Nieplitz wurde im 15./16. Jahrhundert aus Ihrem alten Flußbett auf
einen mehrere hundert Meter langen, von Menschenhand (manche Quellen
geben die Zisterzienser-Mönche an, die auch für die Treuenbrietzener
Stadtbefestigung zuständig waren an) Wall umgeleitet. Desweiteren
wurde der Mühlenteich angelegt, auf dem Wall Erlen gepflanzt, da es
die Forellen, die dort sogar bis heute gezüchtet werden, schattig
mögen.
Das Gesamtwerk ist nahezu seit dem 16. Jahrhundert unverändert.as Problem ist Hausgemacht:
Der Wall wird langsam undicht und es kommt zu Sickerwasser. Dies ist
zum einen darauf zu führen, daß die Bäume auf dem Wall nicht mehr
regelmäßig beschnitten werden und somit zu groß werden. In früheren
Jahrhunderten war es dort üblich nur Erlen zu pflanzen und zwar in 2
Reihen. Die Bäume wurde nie größer wie nötig um den Fluß im Schatten
zu halten. Wurde eine Baumreihe größer, so wurde diese einfach gefällt
und die nächste Reihe konnte Schatten spenden. Daß dort nun auch
Buchen wachsen war nie beabsichtigt und schadet auch der Substanz des
Walls.
Zum anderen Bestand der Wall bis vor ein paar Jahrzehnten nicht nur
aus dem Hauptfließ, sondern auch aus sogenannten Beiläufern. Diese
Gräben nahmen am Fuße beider Wallseiten das Sickerwasser auf und
transportierten es so weg.
Leider existieren diese Gräben nur noch rudimentär, da die Anwohner
sie nicht als Notwendig ansahen und sie lieber ausfüllten und mit
Rasen bepflanzten oder dort Ihren Kompost lagern.
Wir werden sehen was passiert…
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