Pharmaunternehmen verantwortlich für MKS-Ausbruch in England?

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Südengland geht möglicherweise auf eine tiermedizinische Forschungseinrichtung bei Pirbright zurück, in der MKS-Impfstoff hergestellt wird. Das Krisenkomitee der britischen Regierung verbot bis auf weiteres alle Tiertransporte, Tierzüchter wurden zur Wachsamkeit angehalten und mehr als 60 infizierte Tiere wurden getötet. Für Menschen besteht jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach keine nennenswerte Gefahr, da MKS selten auf den Menschen überspringt und selbst in diesen Fällen harmlos verläuft.Merial Animal Health und das Pirbright-Labor
Nur wenige Kilometer vom jüngsten MKS-Ausbruch entfernt befindet sich das Pirbright-Labor, eine Einrichtung der britischen Regierung, die vom Institute for Animal Health (IAH) zur Untersuchung von Nutztiererkrankungen verwendet wird. Das IAH teilt sich das Forschungszentrum mit dem Pharmaunternehmen Merial Animal Health, das dort u.a. Impfstoff gegen die Maul- und Klauenseuche herstellt. Merial wurde 1997 von den Pharmariesen Merck & Co. sowie Sanofi-Aventis gegründet und gehört zu den Marktführern im Bereich der Veterinärpharmazie. Vergangenes Jahr verkaufte Merial eigenen Angaben zufolge Tierimpfstoffe und andere pharmazeutische Produkte (u.a. Heartgard und Frontline) im Wert von 2,2 Milliarden Dollar.
„Als ein weltweit führendes Unternehmen ist Merial bemüht, die höchsten internationalen Standards für Produktqualität, – sicherheit und Umweltschutz in seinen Produtionsstätten auf der ganzen Welt einzuhalten,“ gab vor kurzem ein Pressesprecher des Unternehmens bekannt. Doch gibt es zumindest einen deutlichen Hinweis, dass der MKS-Ausbruch mit Vorgängen im Pirbright-Labor in Verbindung steht. Die britischen Behörden teilten mit, dass es sich um einen Stamm aus der Gruppe der MKS-Viren vom Typ 01 BFS67 handele, der vor 40 Jahren isoliert und lange nicht bei Nutztieren festgestellt worden ist, jedoch von Merial Animal Health verwendet wird, um Impfstoff gegen MKS herzustellen. In Vereinbarung mit den britischen Behörden hat nun Merial die Produktion des Erregers im Pirbright-Labor vorerst eingestellt. Britische Bauern reagierten empört und befürchten eine Wiederholung des verheerenden MKS-Ausbruchs im Jahr 2001. Das Krisenkomitee COBRA der britischen Regierung lässt untersuchen, ob und wie der Erreger aus dem Merial-Labor freigesetzt wurde. David Biland, der Direktor der britischen Merial-Niederlassung, kündigte an, mit der britischen Regierung zu kooperieren.

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2 Antworten

  1. Der MKS-Erreger entwickelt sich zum Aufreger. Der Erreger der Maul- und Klauenseuche, die in England erneut ausgebrochen ist, stammt offenbar aus dem staatlich unterstützten tiermedizinischen Labor der US-Firma Merial Animal Health in Pirbright….

  2. Vor etwa vier Wochen brachte ein lokaler Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Südengland sowohl das britische Institut für Tiergesundheit als auch das benachbarte Tierpharmazie-Unternehmen Merial Animal Health in die Schlagzeilen. Seitdem gab es Gerücht

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