Mushroom Cloud v0.2
Das Mullah-Regime ist für die desaströse Situation im Irak verantwortlich, eine 125.000 Mann starke iranische Terrorzelle mit eigener Luftwaffe und Marineinfanterie wartet auf ihren Einsatz und ein nuklearer Holocaust droht, den Nahen Osten zu überschatten. Gründe für eine militärische Intervention hat man in den USA bereits mehr als genug gesammelt, doch offenbar fehlt ein aktuelles Ereignis als treibendes Moment. Vizepräsident Cheney diskutierte einem jüngst veröffentlichten Bericht von Newsweek zufolge die Möglichkeit, eine militärische Auseinandersetzung zwischen Israel und Iran zu provozieren, um einen passablen Anlass für die eigenen Operationen zu bekommen.Aktion und Reaktion
Newsweek beruft sich auf zwei nicht namentlich genannte Quellen, die von David Wurmser, der bis August 2007 als Nahost-Berater von Cheney fungierte, behaupten, er habe im kleinen Kreis von Cheneys Idee berichtet, eine israelisch-iranische Auseinandersetzung zu schüren. Dabei sollten israelische Raketenangriffe gegen iranische Nuklearforschungszentren wie bspw. die Anlage zur Urananreicherung bei Natanz eine militärische Reaktion erwirken, die wiederum als Anlass für Operationen der USA hätte dienen können.
Als sich Mitarbeiter von Newsweek telefonisch bei Wurmser über die Thematik erkundigen wollten, lehnte seine Frau ab, ihn ans Telefon zu holen und bezweifelte, dass ihr Mann die fraglichen Äußerungen getätigt hatte.
Newsweek zufolge hatte u.a. das Abwenden zahlreicher Politiker von der Bush-Regierung die Aussichten, einen derartigen Plan durchzuführen, erheblich geschmälert.
Militärische Option
Dessen ungeachtet scheinen durchaus Überlegungen zu einem israelischen Militärschlag gegen Nuklearanlagen im Iran zu existieren. Mosche Jaalon, ehemals Generalstabschef der israelischen Streitkräfte, hatte im Frühjahr vergangenen Jahres gegenüber dem rechtskonservativen Think Tank Hudson Institute die „militärische Option“ in puncto Iran näher beschrieben: zum Einsatz kommen würden vor allem bunkerbrechende Bomben aus den USA, mit denen die nuklearen Einrichtungen zerstört werden sollen. Mehrere Dutzend mögliche Ziele seien bekannt und könnten ohne internationale Unterstützung angeflogen werden, die iranischen Abwehranstrengungen stellten kein wirkliches Hindernis dar.
„The Evil Has Landed“
Ahmadinedschads Besuch in den USA führte derweil zu aufgeregten Schlagzeilen. Mit Titeln wie „The Evil Has Landed“ (New York Daily News) oder „Madman Iran Prez Catches Flak As Guest Of Dishonor“ (New York Post) versuchten sich einige Medien in ihrer Zurschaustellung der eigenen Abneigung zu übertreffen. Der iranische Präsident bemühte sich um gemäßigte Töne und bekräftigte, dass sein Land keine Atombombe brauche und nicht auf einen Krieg mit den USA zusteuere. Ein Besuch von „Ground Zero“ wurde Ahmadinedschad aus Sicherheitsgründen von der New Yorker Polizei untersagt.
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