Der Konflikt im Tschad: Die Seuche des Schwarzen Kontinents

Und wieder einmal kommt es zu gewaltsamen Konflikten in einem afrikanischen Land, diesmal trifft es den Tschad. Wer da nun mit welchen Argumenten gegen wen kämpft, ist selbst für Experten nicht ganz klar – und letztlich ist es auch unerheblich. Hohe moralische Ziele verfolgen die Afrikanischen Rebellentruppen immer, doch in Wirklichkeit sorgen sie nur für eine Spur der Verwüstung in ihren Ländern. Die Führer sprechen von Demokratie, haben aber meist nur Macht und persönliche Bereicherung im Auge. Und wenn die Rebellen, wie einst im Kongo, einen Diktator stürzen, schaffen sie selbst wieder nur eine Diktatur.Der Krieg ist die Seuche des Schwarzen Kontinents. Die afrikanischen Konflikte kosten seine Länder jährlich knapp 18 Milliarden Dollar. Das sagt die Präsidentin Liberias, Ellen Johnsohn-Sirleaf – Präsidentin eines Landes, in dem in 14 Jahren Bürgerkrieg 250.000 Menschen starben. In den Jahren von 1990 bis 2005 wurden in Afrika durch Kriege knapp 284 Milliarden Dollar verbrannt, so viel wie im gleichen Zeitraum an Entwicklungshilfe floss. Kleinwaffen sind in Afrika für wenig Geld zu beschaffen und fast immer kommen sie, sowie fast die gesamte Munition, aus dem Ausland.
Wenn die UNO, die EU oder wer auch immer, dafür sorgen will, dass das Morden in Afrika stoppt, müsste der Waffenhandel unterbunden werden. Zwar kann das keine Gewaltorgien mit Hausmessern wie derzeit in Nigeria unterbinden, aber es begrenzt die Konflikte und vor allem die Opferzahlen. Dann haben auch Menschenrechte und Demokratie eine Chance. Die klassische Entwicklungshilfe ist verplempertes Geld und der ständige Verweis auf das postkoloniale Erbe Afrikas ist schon lange keine Entschuldigung mehr.
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