Einstieg in die Ahnenforschung
Früher oder später wird wohl jeder mal über seine Herkunft nachgedacht haben, woher stammt die Familie, wer waren die Vorfahren?
Ich habe mich in den letzten Jahren ab und an mal mit der Ahnenforschung beschäftigt und versucht meinen Stammbaum ein wenig zu erforschen.
Sehr weit bin ich nicht gekommen, aber ich betrachte es als eine Art Puzzle, ab und an kommt ein neues Teil dazu.
Ich betreibe die Erforschung meines Stammbaums nicht wie ein professioneller Genealoge, der dieser braucht von jedem Ahnen Geburtsurkunde, Sterbeurkunde und sonstiges – mir reichen zunächst Namen, Ort und Geburts- bzw. Sterbedatum. Um den Rest kann sich gerne mal ein Nachfahre von mir kümmern, oder ich mache es selbst wenn ich Rentner bin.
Nun mal ein paar Hinweise:
- Redet mit den noch lebenden Verwandten und befragt diese nach Geschwistern, Eltern, Großeltern und Ur-Großeltern. Wichtig dabei sind Geburtsort und die Geburtstage, aber selbst wenn nur die Namen der Großeltern eurer Großeltern vorliegen, so wird es euch später nützen.
- Einen groben Hinweis auf den Ursprung Eures Nachnamen kann das Tool Geogen liefern. Bei meinem nicht so häufigem Nachnamen stimmt es sogar zu 100%. Tippt einfach mal ein paar Namen ein und guckt auf die Verteilung.
- Sind einige Vorfahren im Weltkrieg gefallen, so kann man mit ein wenig Glück allein durch den Namen z.B. das Geburtsdatum ermitteln und auch wo der Ahne begraben liegt. Dazu nutzt man die Gräbersuche des Volksbundes für Kriegsgräberfürsorge.
- Nicht fehlen darf natürlich der Link zur Datenbank der Mormonen. Die Mormonen waren bereits vor dem Weltkrieg aktiv und haben Kirchenbücher auch im heutigen Polen abfotografiert. Die Mormonen sind allerdings auf das Taufdatum fixiert, also nicht verwirren lassen. Mehr als Namen, Geburts- bzw. Taufdatum und evlt. die Eltenr kann man online aber nicht einsehen. Um die Microfiches zu betrachten, muss man in ein Center der Mormonen gehen.
- Sehr oft hilft es auch einfach den Namen des Ahnen mal zu googlen – denn oft taucht er bereits in anderen Ahnenreihen eines anderen Ahnenforschers auf. In diesem Fall erweitert sich der eigene Baum sprunghaft.
Bis hierhin war alles kostenlos – die Erforschung seiner Vorfahren kann jedoch auch ein kostspieliges Hobby werden wenn man Meldeämter und Kirchen um Hilfe bitten muss und das kann sehr schnell passieren.
- Bis ins Jahr 1850 können die Meldeämter recht gut weiterhelfen. Ich habe gute Erfahrung gemacht die Ämter direkt per Mail zu kontaktieren und nach den unbekannten Eltern einer Person zu Fragen. Dazu mailt man natürlich den Namen und das Geburtsdatum der bekannten Person und bekommt dann Auszüge aus dem Heirats-, Geburten oder Sterberegister. So erfährt man die Namen und Geburtsorte der Eltern und kann sich da wiederum an das zuständige Meldeamt wenden. Die Kosten schwanken je nach Quellenlage, Kostensatzung der Stadt usw. Ich habe bisher pro Suche zwischen 5 und 20 Euro bezahlt.
- Vor dem Jahr 1850 können nur Kirchenbücher weiterhelfen. Einen guten Einstieg liefert dort sehr oft die bereits angesprochene Mormonendatenbank – dort bekommt man evtl. die Kirche heraus.
- Entweder die Kirche vor Ort kann helfen oder das jeweilig zuständige Kirchenarchiv. Aber auch die Kirchen machen nichts umsonst und hätten gerne einen Obulus ins Spendensäckel.
- Sollte man schon einiges herausgefunden haben und Spass am Hobby finden, so sollte man sich den Kauf eines Programmes zur Ahnenverwaltung überlegen. Zwar gibt es Dineste wie z.B. Verwandt.de doch man sollte seine Daten doch besser im offiziellen Gedcom Format speichern. Ich bin höchst zufrieden mit dem Programm Ages! von dem es auch eine Testversion gibt, die Vollversion kostet angemessene 35 Euro.
Warnung: Bitte lasst die Finger von Genealogie.de – das sind üble Abzocker. Auf der Seite wird ohnehin nichts geboten, was man nicht auch woanders umsonst bekommt.
Habt Ihr noch weitere gute Hinweise oder Links? Dann immer her damit!
Hallöchen,
habe gerade deinen Blog entdeckt. Interessiere mich auch für Ahnenforschung. Muss dazu sagen, dass auch verwandt.de ein Programm hat, mit dem man GEDCOM-Dateien verwalten kann. Allerdings ist allein das Design der Stammbäume momentan bei verwandt.de das Beste. Finde ich zumindest… Ich wünsche dir noch viel Erfolg bei der Familienforschung.