Der Bunker auf dem Selterhof bei Treuenbrietzen und sein Zwillingsbruder
Der Beitrag hier ist sicherlich nur für Bunkerbekloppte wie ich einer bin interessant, aber ist ja immerhin mein Blog hier.
Die Firma Kopp und Co. besaß bereits die Metallwarenfabrik Treuenbrietzen Werk A (Sebaldushof) und baute 1933 eine zweite Munitionsfabrik, das Werk S – Selterhof. Für die Produktion wurden zunächst Arbeitskräfte aus der Region, dann dem Rheinland, Sudetenland und Österreich und später Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten eingesetzt.
Nach dem Krieg wurde die Firma Kopp und Co. enteignet und die Maschinen, Werkhallen in die Sowjetunion transportiert. Lediglich das Zwangsarbeiterlager Selterhof wurde stehen gelassen. Zunächst wurde es als Umsiedlerlager benutzt, danach als Quarantänestation für Heimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft.
Anschließend folgte noch die kasernierte Volkspolizei, die dann von einer russischen Nachrichteneinheit abgelöst wurde, die dort bis zu Ihrem Abzug blieb.
Die Gebäude verfielen danach zusehends und wurden schließlich abgerissen. Heute ist das ganze Areal eingezäunt und es entsteht dort ein Solarpark.
Lediglich der Nachrichtenbunker wurde stehen gelassen, aber dicht gemacht um als Brutstätte für Fledermäuse zu dienen.
Der Bunker kam mir vor einigen Wochen wieder den Sinn, als ich in Altengrabow unterwegs war. Denn dort fand sich ein ganz ähnlicher Bunker. er war nahezu identisch mit dem im Selterhof und auch offen zugänglich. Für Insider: lediglich der komische Anbau aus dem Selterhof war nicht vorhanden.
Bunkerimpressionen aus Altengrabow:
Große Bitte:
Weder ich, noch der Heimatverein, besitzen Fotos der Gebäude des Selterhofs. Sollte mir jemand was zukommen lassen können, so wäre ich sehr dankbar.
Leider hatte ich als Jugendlicher noch keinen Fotoapparat und bin nur so durch die Lande gestromert.
Hier gibt es noch ein Luftbild mit der vollen Bebauung:
http://img25.imageshack.us/my.php?image=selterhof.jpg
Ich gucke mal ob ich noch was habe.
Viele Grüße
Peter
Danke für die Bilder und den Beitrag. Das erinnert mich sehr an meine Kindheit. Ursprünglich komme ich aus Malchow in Mecklenburg; dort gab es während des Zweiten Weltkriegs im Stadtwald ein riesieges unterirdisches Munitionswerk. Und gleichwohl die Sowjets nach Kriegsende die Bunker sprengten, überlebten zahlreiche unterirdirdische Räume bzw. Raumgruppen. Für uns Kinder gab es dort trotz Verbots reichliche Plätze für Abenteuer. Es gibt also noch mehr Bunkerbekloppte.
Dass es in Treuenbrietzen einen Bunker gibt, wusste ich bisher nicht. Aber dafür gibt’s ja den Provinzblogger.
Hallo René,
ja in Malchow war eine MUNA, in der nähe von Treuenbrietzen genauergesagt in Altes Lager übrigens auch. Wenn Du Interesse an Fotos der Muna Malchow hast, dann schau mal im Board meines Kumpels Martin vorbei:
http://forum.hidden-places.de/showthread.php?t=678&highlight=malchow
Da sind noch mehr Bunkerbekloppte zu finden. Als Kind haben mich diese Überreste der Vergangeheit auch immer fasziniert. Habe ich als Kind in Westfalen noch von den großen Bunkern und Geisterbahnhöfen in berlin geträumt, so konnte ich sie als Jugendlicher dann besuchen.
Einen schönen Abend wünscht
Kai
Da hier sicherlich eh nicht auf meine Frage die entsprechende Antwort gegeben wird, stell ich diese aber trotzdem weil mir die Frage auf der Zunge liegt… Man geht doch bestimmt nicht einfach „mal so“ in den Wald und findet so einfach nen Bunker…
@david: Klar findet man nicht einfach so einen Bunker allerdings wenn Du dich mit der Geschichte des Ortes und auch mit Leuten aus Heimatvereinen unterhälst dann kann sicherlich jeder im Wald einen Bunker entdecken 🙂 bzw. im Netz findet man bestimmt auch so einiges über Bunker.
@ Ulf: Klar findet man im Netz was über Bunkeranlagen, aber keine genauen Standortangaben. Ob Heimatvereine den Standort über solche Anlagen einem mitteilen, mag ich sehr zu bezweifeln.
Kai, wieviel Bilder brauchst Du?