Die Uranmaschine oder der 1. Atomreaktor der Welt
1942 – Das Forscherteam von Kurt Diebner füllt Uranoxid in würfelförmiges Paraffin. Dabei kamen 25 t Uranoxid, verteilt auf 6.800 Würfel, und 4 t Paraffin zum Einsatz.
Dieses und viele weitere Experimente fanden in der Heeresversuchsanstalt Kummersdorf statt, die ungefähr 70km südlich von Berlin lag.
Neben den Nuklearexperimenten von Kurt Diebner, wurde dort auch Raketenforschung betrieben.
Nach dem Krieg benutzte die Sowjetarmee das Gelände für ihre Zwecke, heute erobert es sich die Natur Stück für Stück zurück.
Zur Atomforschung in Gottow sagt Wikipedia:
Parallel zu den Arbeiten am KWI für Physik begann Diebner Ende 1939 mit dem Aufbau einer eigenen Atomforschungsgruppe an der Versuchsstelle des HWA in Gottow. Die Arbeit des Uranvereins war wesentlich durch das spannungsvolle Verhältnis zwischen Kurt Diebner und Werner Heisenberg geprägt. Unbestritten ist heute, dass Diebner mit dem Würfel-Konzept über ein qualifizierteres Reaktorkonzept als Heisenberg mit seinem Platten-Konzept verfügte. Nach mehreren dokumentierten Reaktorversuchen kam es im Frühjahr 1944, das genaue Datum ist nicht bekannt, in Gottow zu dem Versuch G III b mit 564 Kilogramm Uranwürfeln und knapp sechshundert Liter schwerem Wasser. Die Auswertung der Versuche ergab für G III b eine Neutronenvermehrung um 106 Prozent. Diese Werte lagen deutlich über allen zuvor erreichten Ergebnissen. Diebners Reaktorkonzept hatte seine Tauglichkeit bewiesen. Im Herbst 1944 begann Diebner in Gottow mit einem neuen Reaktorversuch, dessen Umstände bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Offensichtlich muss es dabei zu einem Unfall gekommen sein, in dessen Folge Mitarbeiter verstrahlt worden sind.
Bei meinem letzten Besuch in Gottow drehte ich ein kleines Video des ehemaligen Reaktors:
Mittlerweile liegen mir auch eine Bauzeichnungen vor – muss mal sehen wie ich Euch diese zur Verfügung stellen kann.
Einige Berichte über die Versuche gibt es beim Deutschen Museum.
Die Bauzeichnung würde mich sehr interessieren! War neulich am Meiler und habe die sichtbaren Reste der Konstruktion mit Luftbildern aus 1944/45 sowie mit dem Alsos-Foto aus Goudsmit [ http://www.deutsches-museum.de/archiv/archiv-online/geheimdokumente/alsos-mission/samuel-goudsmit/dokument-1/ ]verglichen.
Da gibt es eine bislang unlösbare Frage, die Himmelsrichtung für den Eintritt des Rohres oder Trägers in das Dach stimmt nicht oder eine Stützwand wurde weggerissen. Das Goudsmit-Bild zeigt die Anlage von nordost her also aus Richtung Laborgebäudekomplex, die sichtbare Stirnseite des Aufbaues mit dem oberhalb verlaufenden Rohr zeigt folglich nach Norden (die Seite wo die runde Rohröffnung mit dem Deckel im Waldboden zu sehen ist). Auf den (sehr gut auflösenden) Luftbildern die ich besitze, verläuft das Rohr oder der Träger jedoch von Osten kommend in das Dach des Aufbaues hinzu kommen weitere Anlagen/ Aufbauten/ größere Aufschüttungen (Schattenwurf) in unmittelbarer Nähe.
Kannst du mir mit Informationen/ Bauplan weiterhelfen?