Bücher zur Magie: 2. Astralreisen: Innerhalb und außerhalb des Körpers.
Magie beschäftigt sich recht viel mit besonderen Bewußtseinszuständen, deren Herbeiführung, Beobachtung und Kontrolle. Meist sind dies ganz normale Erfahrungen die jeder macht, aber nie bewusst wahrnimmt oder analysiert (geschweige denn manipuliert). Die Schwelle zwischen Schlafen und Wachen ist ein solcher Zustand. Üblicherweise entgleitet das Wachbewußtsein bei diesem Übergang und wir gehen in einen (unkontrollierten) Traum über. Meditation, Trance, Hypnose, Autogenes Training, Katathym Imaginative Psychotherapie, … sind verschiedene Techniken die sich auf dieser Schwelle bewegen und/oder diesen Bewußtseinszustand ausnutzen.
Astralreisen beginnen auf dieser Schwelle zwischen Wachen und Schlafen, zuerst sind sie einem bewussten Traum nicht unähnlich und bewußtest (luzides) Träumen ist eines der Tore zur Astralreise. Mit zunehmender Übung wir das Phänomen jedoch einem Traum immer unähnlicher und wird mit großer Klarheit erlebt und erinnert.
Das Buch Astralreisen: Innerhalb und außerhalb des Körpers. Geschichte – Theorie – Praxis von Thomas Karlsson ist ein sehr schöner Einstieg in das Thema Astralreise. Es bietet die drei im Titel genannten Themen, also eine kurze geschichtliche Einordnung und damit auch eine Zuordnung zu den diversen Theorien in der Esoterik, Methoden und Übungen zum erlernen dieser magischen Technik und nicht zuletzt Berichte von erlebten Astralreisen. Dabei scheut Thomas Karlsson nicht seine ganz persönlichen Erfahrungen dem Leser mitzuteilen, ist dabei aber in der Lage persönliches und sachliches zu trennen.
Karlsson stellt mehrere Techniken vor die zu einem Astralerlebnis führen können, dabei geht er immer vom unerfahrenen Anfänger aus. Eigentlich sollte für jeden eine Technik und Ausgangslage dabei sein die Ihm hilft und in der er sich widerfinden kann. Selbst wenn dies nicht der Fall sein sollte sind die Übungen zur Meditation, Visualisierung oder Traumkontrolle sehr nützlich und hilfreich. Sehr schön sind die eingeflochtenen persönlichen Erfahrungen die vom Autor nicht dogmatisch interpretiert sondern nüchtern analysiert werden. So wird in diesem Buch die oft erschreckende Schlafparalyse erwähnt und mindert dem Anfänger so die dabei aufwallende starke Angst.
Der letzte Abschnitt enthält die persönlichen Erfahrungen von mehreren Personen zum Thema Astralreise und auch dieser ist spannend zu lesen, selbst wenn die eigenen Erfahrungen (noch?) anders sind. Es zeigt sich das Astralreisen zwar eine starke subjektive Komponente haben, es aber einen gemeinsamen Kern gibt den es zu erkennen gilt. Diese unterschiedlichen Beispiele kommentiert Karlsson und bettet sie so in das vorher im Buch besprochene ein.
Ich finde das Buch sehr empfehlenswert!
In der Magie werden natürlich noch weitere Grenzzustände des Bewußtseins untersucht. In den Büchern von Carlos Castaneda werden z.B. die Grenzen zwischen der nach innen gerichteten und der nach außen gerichteten Beobachtung angesprochen. Die Schwelle zwischen Träumen und Traumlosenschlaf, die Mauve Zone, ist ein weiterer dieser Zustände der z.B. von Kenneth Grant beschrieben wurde. Magier bzw. Künstler wie Austin Osman Spare spielen mit einer Überschreitung solcher selbstgezogenen Grenzen des Bewußtseins und lassen Erlebnisse aus Astralen Wanderungen in Ihre Kunst einfließen.
Wer sich für die Wissenschaft interessiert und gerne diese Themen dort einsortieren möchte (was nicht vollständig möglich ist unter anderem wegen, aber nicht nur wegen der psychologischen Komponente) der kann sich einmal mit Elektroenzephalografie und den Hirnwellen beschäftigen. Meditative Zustände sind messbar und viele der in der Magie untersuchten Phänomene spielen sich in Bereichen einer für das Bewußtsein sonst nicht zugänglichen Hirnwellenaktivität ab. Was auch immer das nun bedeuten mag.
da bin ich mal gespannt. ich melde mich, wenn ich etwas gelesen habe.
danke für den tip 🙂