Bastelstunde: Externe SSD am iMac
Eigentlich mag ich ja meinen iMac: Mit dem großen Display, den 12 GB Arbeitsspeicher und dem Intel i5 Prozessor kann man gut arbeiten und natürlich auch rumsurfen. Allerdings bin ich durch die SSDs in meiner Windows Kiste und dem Macbook doch deutlich verwöhnt was z.B. die Startgeschwindigkeit des Systems und der Anwendungen betrifft. Es musste also eine SSD her.
Der Einbau einer SSD in einen iMac ist nichts für Laien
Den Austausch einer Festplatte gegen eine SSD im Macbook habe ich ohne Probleme alleine erledigt, beim iMac ist das ganze aber sehr viel schwieriger, da man die Glasscheibe vor dem Display entfernen muss, das Display ausbauen um dann die Platte zu ersetzen. Möchte man gar die SSD zusätzlich einbauen, so muss man eigentlich das ganze Innenleben aus- und auch wieder einbauen.
Bei dieser Aktion ist auch peinlichst drauf zu achten, dass keinerlei Staub zwischen Display und Glas seine Spuren hinterlässt. Für Grobmotoriker wie mich also eine Nummer zu groß.
Wer sich da mal belesen möchte, der schaut bei Tomshardware vorbei.
Der Einbau einer SSD bei Gravis und Co. ist mit 200 Euro zuzüglich der Hardware auch kein Schnäppchen und für mich auch keine Lösung.
In einem amerikanischen Blog las ich dann etwas von einem SATA – Thunderbolt Adapter und den damit erreichten Übertragungsgeschwindigkeiten. Das musste ich ausprobieren und ging einkaufen:
- Apple Thunderbolt Kabel für 50 Euro (die Preise für diese Kabel sind wirklich jenseits von Gut und Böse)
- Seagate Thunderbolt GoFlex Desk Upgrade Adapter für 125 Euro (eigentlich nur ein Stück Plastik)
- Crucial M4 256 GB SSD für 185 Euro (die etwas preiswerten Samsung SSD haben eine zu hohe Leistungsaufnahme für den Adapter, der ja ohne externe Stromversorgung auskommen soll)
- Festplattengehäuse 7 Euro (das Konstrukt soll ja auch Frauenfreundlich sein)
In Summe also 367 Euro für diese elegante 256 GB Lösung. Auf dem Gruppenfoto fehlt noch das Gehäuse – das ist noch auf dem Versandweg.
Der Aufbau
Der Zusammenbau ging enttäuschend schnell: Einfach diese drei Teile auspacken, zusammenstecken und das war es. Da meine Daten ohnehin auf dem NAS und in der Dropbox gespeichert sind, habe ich die Chance genutzt eine Mountain Lion Neuinstallation vorzunehmen.
So sieht es dann aus (noch ohne Gehäuse):
Und was soll ich sagen: Ich bin hin und weg von den Ladezeiten. Eigentlich wollte ich den iMac ja dieses Jahr austauschen, aber der Austausch der SSD bringt mit drastisch mehr als RAM Aufrüstung oder gar ein schnellerer Prozessor.
Hier mal ein Vergleich der Geschwindigkeit vor und nach dem Einstöpseln:
Vor dem Einbau brachte es die interne 1TB Festplatte auf 80,2 MB/s beim Schreiben und auf 79,5 MB/s beim Lesen.
Der gleiche Test mit der 256GB Crucial M4 SSD liefert 262,8 MB/s beim Schreiben und 384,9 MB/s beim Lesen:
Mein Fazit
Klar sind 380 Euro kein Pappenstiel, aber gerade bei Benutzung einer VM mit Parallels, beim Starten des Systems in 10 Sekunden hat man mit dieser externen SSD Lösung ein breites Grinsen im Gesicht. Selbst Leute mit zwei linken Händen können im Handumdrehen ihren Mac mit einer SSD ausrüsten ohne die Garantie zu verlieren oder die Hardware gar zu zerstören. Gerade wenn man täglich mit dem iMac arbeitet sollte man die Investition nicht scheuen – es lohnt sich wirklich.
Hallo,
ich habe Interesse daran meinen iMac mit einem vergleichbaren Setup auszustatten. Hast du für deine Neuinstallation einen Guide oder spezielle Programme genutzt um die Disc bootbar zu machen? Würde mich über einen kleinen Guide von dir freuen.
Gruß,
Tobias
Hallo Tobias,
ich habe einfach das normale Internetrecovery gemacht und als Ziel die SSD ausgewählt.
Kein Gefrickel oder sonstiges – eigentlich kinderleicht und wenn man mag kann man auch seine Apps per Wizard transferieren.
Viele Grüße
Kai
Erstmal vielen Danke für diese Inspiration 😉
Ich wollte gleich fett mit ner 512GB SSD loslegen, die hat aber leider
zu viel Strom am Adapter gezogen. Mit der 256GB gings dann problemlos.
Danke!
Gibt es inzwischen eine Option für größere SSDs? Eine neue Version des Adapters mit externer Stromzuführung oder eine zwischen SSD und Adapter steckbare externe Stromzufuhr? 256 GB sind ja mittlerweile echt knapp und bei den gesunkenen SSD Preisen derzeit… Für um 500 Euro bekommt man mittlerweile eine Crucial 960 GB SSD, wohl meine erste Wahl für den externen Betrieb.
Hallo Kai,
danke für Deinen Beitrag. Ich habe mir ebenfalls den GoFlex Adapter gekauft und betreibe ihn mit einer Corsiar CSSD-F180GB3-BK SATA III an einem iMac 27″ late 2012. Allerdings komme ich nur auf Ü-Raten Write 114 MB/s und Read 160 MB/s. Hast Du evtl. eine Erklärung dafür?
Danke und herzliche Grüße
Dirk