Ich leide unter Fernweh

Ich weiß nicht genau wann es mich das Fernweh das erste mal überkam, aber mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher daran erkrankt zu sein. Ich brauche keine monatelangen Trips, meist reicht es mir ein paar Tage aus dem „normalen“ Leben auszubrechen.

Bereits in meiner Kindheit in den 80ern haben Flughäfen und Reisen eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt. Der Familienurlaub mit mir und meinen Bruder führte neben Zielen in Deutschland wie die Nordsee oder Bayern unter anderem auch zu Verwandschaftsbesuchen in die DDR (die Grenzkontrollen hinterließen einen bleibenden Eindruck bei mir). Dann gab es noch die Flüge oder gar Busfahrten nach Spanien, Jugoslawien, Tunesien und Marokko. Einfach Pauschalurlaube im Bettenbunker am Strand – so wie das halt in den 80ern war.

Als Kind genoss man natürlich das herummatschen am Strand, das jeden Abend gleiche Buffet im 3 Sterne Hotel, doch ab einem bestimmten Alter begann das zu langweilen. Ich begann dann auf eigene Faust die Umgebung zu erkunden. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir Höhlen in Kroatien sowie das herumstromern auf der Suche nach 2. Weltkriegsrelikten in Marokko, was schließlich in einem historischen Münzfund und Kontakt zu marokkanischen Kindern in meinem Alter gipfelte.

Irgendwie gab es dann auch wieder reiseruhige Jahre, doch 1997 wollte ich es schließlich wissen und 4 Wochen durch die USA – Crosscountry mit einer Reisegruppe von TrekAmerica. Man was war ich aufgeregt und was hatte ich Muffensausen, alleine von New York nach Los Angeles mit einer internationalen Gruppe in einem Van. Was soll ich sagen, ich war hin und weg, da war das Fieber wieder. Und noch heute erinnere ich mich gerne an die Fallout Shelter Schilder in New York, das WTC, mein Versuch einen Schlitz für die Telefonkarten zu finden, Five Dollar Frank (RIP – ein alter Vietnam Veteran mit eigenem Hobbyflughafen, der weder sehen noch hören konnte. Für 5 Dollar durfte man mit ihm und seiner Chessna durch West Viriginia fliegen), Graceland, Big Daddys in New Orleans (ebenfalls RIP und nein ich erzähle keine Details), Area 51, Hoover Damm, Rafting und Springen in den Lake Mead und natürlich Las Vegas… Man ich war hin und weg. So sehr, dass ich die gleiche Tour im folgenden Jahr nochmals mit einem Schulkamerad machen musste…

 

Für jemanden der die Grenzen in Europa noch miterlebt hat, ist es einfach ein schönes Gefühl so unkompliziert in andere Länder zu reisen. Generell ist die Welt kleiner geworden in den letzten Jahrzehnten.

Es ist für mich ein tolles Gefühl erstmals ein mir unbekanntes Land zu betreten – besonders eindrucksvoll war da Melbourne im positiven Sinne. Man kommt aus dem Flughafen und es riecht gleich ganz anders als in Europa. In Bangkok war das auch der Fall – aber eher in negativer Richtung.

Soviel grob zu den Hintergründen meines Fernwehs, damit ihr versteht was ich hier in den nächsten Tagen berichten werde…

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Eine Antwort

  1. 14. Oktober 2016

    […] Leben ist eine andauernde Suche – sei es mein andauerndes Fernweh oder meine bisher erfolglose Suche nach dem perfekten Kaffee. Heute beichte ich Euch noch einen […]

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