Tag 1: Auf nach Rio
Nachdem ich ja gestern von meinem ständigen Fernweh berichtet habe, beginnt nun mein mehrteiliger Reisebericht meiner Reise nach Rio – ich werde versuchen einigermaßen Live zu Bloggen, damit ihr mich ein wenig begleiten könnt. Aber zunächst nochmal ein wenig Vorgeschichte:
Im Oktober 2014 geisterte mal wieder ein fehlerhafter Preis für eine Reise durch das Netz – und zwar gab es den Flug Abu Dhabi-Sao Paulo für 650 EUR in Business Class. Das ist natürlich kein richtiger Schnapper, aber zum einen sammel ich da ohnehin grad Meilen, war noch nie in Brasilien und meine Frau hatte einen schwachen Moment. Also wurde der Flug direkt in meinem Thailand Urlaub gebucht.
Ein Großteil der Freude verspüre ich immer schon beim Planen der Reise und auf Arbeit ist es ja auch sehr gut immer ein nächstes Ziel vor Augen zu haben. Die erste Herausforderung war natürlich der Positionierungsflug nach Abu Dhabi. Da ich genügen Topbonus Meilen auf dem Konto habe und Topbonus gelegentlich 70.000 Meilen für 389 EUR verkauft, habe ich mir damit die Flüge von Berlin nach Abu Dhabi ebenfalls in Business Class gebucht. Da Sao Paulo nicht die schönste Stadt sein soll, werde ich von dort direkt weiter nach Rio de Janeiro fliegen, wo ich mir per AirBnB eine Unterkunft in Ipanema organisiert habe. Der Plan sind also 2 Nächte in den Vereinigten Arabischen Emiraten und 3 Nächte in Rio, 1 im Flugzeug – klingt stressig, aber ich finde es gut so.
Soviel zur Vorgeschichte, beginnen wir also mit dem Hinflug:
19. Januar 2014 Air Berlin AB7492 TXL-AUH
Ein paar Tage vorher hatte ich den Limousinen Service für 10:00 Uhr nach Hause bestellt (bei Businessclassbuchungen nach Abu Dhabi ist ein Fahrservice in Berlin und den Emiraten inklusive) also konnte ich in Ruhe noch einige Besorgungen machen. Die Nachbarin bekam den Briefkastenschlüssel und der Koffer war ja bereits am Vorabend gepackt worden. Mit dieser Ausrüstung werde ich die Reise antreten:
Der Fahrer klingelte bereits um 9.30 statt wie vereinbart 10.00 Uhr was mich natürlich ein klein wenig unter Druck setzte – schlimmer wäre es allerdings gewesen, wenn meine Frau mitkommen würden, denn dann hätte der Fahrer definitiv bis 10:00 Uhr warten müssen. Los ging die kurze Fahrt nach Tegel mit einem ruhigen und serviceorientierten Fahrer:
Um mich näher an den Checking Schalter bringen zu können, hätte der Fahrer in die Haupthalle fahren müssen. Da ich online bereits eingecheckt war, machte ich mich auf in die Air France/KLM Lounge die Airberlin Gäste mitnutzen können, übrigens ebenso die BA Lounge.. aber ehrlich gesagt nimmt sich das nichts. Eine sehr herzliche Begrüßung bei Air France, dann erstmal ein Cappuchino und ein wenig lesen. Das WLAN funktionierte nicht und von einer Auswahl am „Buffet“ kann man auch nicht sprechen. Irgendwann kam die Dame dann an den Tisch und teilte mit, dass mein Flug zum einsteigen bereit stehe.
Also ab durch die Haupthalle zur Pass- und Sicherheitskontrolle und rein in den Business Bus – dachte ich. Mir rannte dann jemand hinterher, rief „Mr. Blitz wait!“ und ich befürchtete schon sonstwas. Aber alles in Ordnung, der Drucker hatte nur einen neuen Platz ausgeworfen 4A statt 3A, damit kann ich leben.
Innen erwartete mich die Businessclass mit sogenannten Lie-Flat Sitzen, d.h. man kann den Sitz auf Knopfdruck zu einem Bett verwandeln, was ich aber auf diesem Tagflug nicht gemacht habe, die eingebaute Massagefunktion ist meiner Meinung nach ziemlich grobmotorisch. Der Einstieg in den Sitz ist sehr schmal und sicher nichts für korpulente Menschen – in der Mitte gibt es die sogenannten Honeymoon Sitze, sie laufen an den Füßen zusammen.
Gleich nach dem Einstieg gab es erstmal ein oder zwei Gläschen Champagner und frischen Orangensaft – viel kann ich dem nicht abgewinnen, er steigt mir gleich zu Kopf. Die Kabine war zu gut 80% mit jede Menge Geschäftsreisenden gefüllt.
Der Service war während des gesamten Fluges distanziert, aber professionell. Nachdem wir leicht verspätet gestartet sind (der Kapitän informierte, dass das Fluggerät getauscht werden musste), wurde auch schon nach den Speisewünschen gefragt. Hier mal ein Blick in die Karte:
Und hier dann das was es bei mir wurde – die Vorspeise war noch ganz lecker, die Kalbshaxenscheiben samt Risotto nunja, weich ist etwas anderes als matschig:
Dank Rückenwind sind wir einigermaßen pünktlich in Abu Dhabi gelandet, mit dem FastPass Coupon aus dem Flugzeug ging es zur Express Immigration, wo die einzige Frage war: „Second time?“ und schon gab es den Stempel. Nachdem ich mir Abu Dhabi bereits auf einem Wochenendtrip letztes Jahr angesehen hatte, wollte ich mich diesmal in Dubai umsehen und hatte daher eine Limousine für die knapp 135km in mein Hotel bestellt:
Ab in die Etihad Arrival Lounge und die Damen gefragt, wo ich denn den Wagen fände. Durch diverse Reiseberichte war ich bereits vorgewarnt, dass mit dem Limousinen Service häuft mal was schief läuft und auch ein Telefonat der Damen brachte keine Klarheit, ich sollte einfach zum Limo Schalter gehen. In der Tat stand dort auch bereits ein Mann mi einem Schild samt meinem Namen und Flugnummer.
Leichte Irritation kam dann meinerseits auf, als der mir zugeteilte Fahrer anscheinend keine Ahnung hat wo denn die Baniyas Street in Dubai ist und auch kein Navi anmachte. Kaum saß ich im Lexus begann Ali zu jammern – er sei aus Bangladesch, habe keine Ausbildung, war in keiner Schule, sei krank, habe nur 20 Tage Urlaub und verdiene nur 500 EUR, sein Vater ist tot, Frau und Kleinkind auf dem überschwemmten Acker zuhause, wo er nur alle 2 Jahre hindürfe. Dafür durfte ich meinen Koffer selber ins Auto tragen – also genau das Gegenteil von dem Fahrer in Berlin und definitiv kein Kandidat für Trinkgeld. Man möge es mir nachsehen, aber der Fahrer hat durchaus einen der besseren Jobs hier, wenn man sich die zahlreichen Bauarbeiter die hier im Einsatz sind ansieht.
In Dubai begann dann der Regen und der Stau wegen zahlreicher Unfälle:
Nachdem der Fahrer das Hotel dann beim dritten Anfahrtsversuch gefunden hatte und wirklich davon überzeugt war, dass ich keinen privaten Fahrer seiner Qualifikation in Deutschland benötige, durfte ich mir den Koffer selbst aus dem Kofferraum nehmen und wurde von einem Hotelangestellten mit Regenschirm zur Rezeption begleitet.
Das Hilton Dubai Creek liegt nicht in Dubai Downtown, sondern am Wasser und in der Nähe der U Bahnstation Union. Es war das preiswerteste Hilton, welches ich mit meinen Hotelpunkten zahlen konnte. Ein Upgrade gab es trotz Goldstatus nicht und und auch auf dem Zimmer stand ein Obstteller für einen Mr. Forsythe, der wohl schon öfter hier war. Ansonsten gab es nichts zu meckern, da es ein bequemes Bett gab und das Bad größer als mein Wohnzimmer zuhause war. Wie so oft lässt sich über Geschmack allerdings streiten.
Damit endet dann auch Tag 1 – morgen gehts in Dubai weiter.
2 Antworten
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